Kleine Tiere, große Wirkung – Was Sie über Zecken wissen sollten
Das Spinnentier kann bei seinem Stich (kein Biss, wegen fehlender Beißwerkzeuge) bis zu 50 (!) verschiedene Erreger auf seinen Wirt, unter anderen den Menschen, übertragen. Einer davon löst die gefährliche Viruserkrankung FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) aus, ein anderer Lyme-Borreliose. Zecken sind aber nicht nur im Sommer aktiv. Sie überleben Einfrieren und sogar einen kompletten Waschgang in der Waschmaschine bei vierzig Grad Celsius. Um die Zeit unbeschwert im Freien genießen zu können, ist es wichtig, Einiges über die Gefahren, die von einem Zeckenstich ausgehen, zu wissen.
Lebensraum und Lebensweise der Zecke
Umgangssprachlich kennen die Zecke viele unter dem Namen „Holzbock“ (Ixodes ricinus) und entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass diese von Bäumen fallen, lassen sie sich ausschließlich von Pflanzen in einer maximalen Höhe von 1,50 Meter abstreifen. Ab einer Temperatur von sieben Grad Celsius werden Zecken aktiv und warten auf einen geeigneten Wirt, der sie meist unbemerkt von ihrem Warteplatz abstreift. Als Nächstes sucht sich der ungewollte Begleiter eine geeignete Stichstelle, an der er tagelang unbemerkt Blut saugen kann. Bevorzugt werden dünnhäutige, feuchte und gut durchblutete Stellen wie zum Beispiel: Kniekehle, Nacken, Haaransatz, im Schambereich, sowie unter den Armen. Die Zecke kann aber auch an allen anderen Körperstellen zustechen. Kinder sind besonders im Kopfbereich gefährdet, da diese aufgrund ihrer Körpergröße (80 cm bis 1,20 m) an dieser Stelle die Zecken abstreifen können. Ihre Opfer erkennt die Zecke an deren Körperwärme und am Körpergeruch. Um diesen wahrzunehmen, besitzt sie ein ganz spezielles Organ, das so genannte Hallische Organ. Augen hat die Zecke nicht. Zecken gibt es überall: in Wäldern, Wiesen, im heimischen Garten, auf Spielplätzen. Es gibt eine Vielzahl von Zeckenarten. Der „gemeine Holzbock“ oder die „Auwaldzecke“ sind nur Beispiele für deren Vertreter.
Wie gefährlich sind Zeckenstiche ?
Einige Erreger wie zum Beispiel das FSME-Virus befinden sich direkt im Speichel des Spinnentieres. Sticht eine infizierte Zecke zu, werden die Viren sofort übertragen. Die Erreger der Borreliose, die Borrelien, befinden sich im Gegensatz dazu im Darm der Zecke und eine Übertragung erfolgt später. Man kann von mehreren Stunden Saugzeit ausgehen. Deshalb ist es wichtig, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, jedoch ohne den Zeckenkörper zu quetschen. Sonst drückt man den gesamten Darminhalt des Tierchens in den Stichkanal. Man sollte beim Entfernen die Zecke heraus hebeln und nicht heraus drehen. Zur Entfernung, von Larven (0,3 – 0,5 mm) und Nymphen (max 1,5 mm), eignet sich am besten eine so genannte Zeckenkarte oder eine spitze Pinzette. Die im Handel erhältlichen Zeckenzangen sind meist aufgrund ihrer Größe ungeeignet. Beides ist in der Apotheke erhältlich. Nach dem Entfernen der Zecke sollte die Wunde desinfiziert werden.
Wie kann man sich schützen ?
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